Die
aus der Bildzeitung und anderen Veröffentlichungen, insbesondere aus der UMSCHAU
(MDR-Fernsehen) bekannten Vorschläge des bayrischen CSU-Landtagsabgeordneten Konrad
KOBLER haben in der Sendung zwar das erhalten, was sie in ihrer
Lebensfremdheit und Unverfrorenheit verdienen: Das Gelächter von Lehrerinnen,
die davon betroffen wären. Deren Alterseinkommen liegt, wie der MDR zeigte, bei
ca. 1.000 €, während das vergleichbare Alterseinkommen ihrer westdeutschen
Kolleginnen mit etwa gleichen beruflichen Lebensläufen ca. 2.700 € erreicht.
Trotzdem dürfen die Auffassungen von Kobler nicht nur der Lächerlichkeit
preisgegeben werden: Sie sind ca. 18 Jahre nach Herstellung der
staatsorganisatorischen Einheit Ausdruck einer gefährlichen Entwicklung, die
die andauernde und sich derzeit wohl sogar vertiefende Spaltung unseres Landes
signalisiert und über die man nicht hinwegsehen darf, wenn uns die friedliche
rechtsstaatliche Entwicklung unserer Heimat am Herzen liegt.
Wir verweisen zu ergänzenden Informationen zu diesem Thema auf die
Internetseite der IG der Lehrerinnen www.ig-lehrerrenten.de, die in ihrer Rubrik AKTUELLES unter
der Überschrift „MDR-Fernsehsendung Umschau "Reiche Ostrentner, arme
Westrentner?"“ auf weitere Informationen des MDR zu diesem Thema hinweist.
Der MDR hat auch das aufschlussreiche Interview mit Kobler veröffentlicht. Es
beweist die schlimme Wirkung manipulierter irregeleiteter Positionen in der
öffentlichen Meinung, der ohne selbst nachzudenken sogar Landtags Abgeordnete
bedenkenlos folgen – und daraus zu fehlerhaften Schlussfolgerungen gegenüber
den aus der DDR gekommenen Bürgern ziehen.
Hier liegt ein weites Betätigungsfeld für die aus der DDR stammende
Bundeskanzlerin, in den Schwesterparteien CDU/CSU die Durchführung von
Maßnahmen zu sichern, um für die Herstellung der Einheit Deutschlands schlimme
Bildungs- und Informationslücken über die DDR-Vergangenheit und die
Nachwirkungen der DDR sowie über im Beitrittsgebiet u. a. per Gesetz
organisierte Benachteiligungen ehemaliger DDR-Bürger zu schließen und das
Wissen der Bürger der alten Länder über die DDR und deren Bürger und über
unsere jetzige Situation im Beitrittsgebiet auf den Stand zu heben, der für die
Herstellung der inneren Einheit und einer einheitlichen deutschen Rechtsordnung
notwendig ist. Nur so „wächst zusammen, was zusammen gehört“.
Wir sind gerne bereit, dabei zu helfen und z. B. auch in öffentlichen
Diskussionen mit bayrischen Landtagsabgeordneten, auch mit Herrn Kobler, über
die Probleme im Interesse der Verbreitung notwendiger Kenntnisse zu streiten.
Wir möchten dazu beitragen, dass die Wahrheit in der Politik und im täglichen
Leben im vereinigten Deutschland mehr Beachtung findet und dass der Aufbau Ost
wieder „an Fahrt gewinnt“. Das Alterseinkommen ist auch in den neuen
Bundesländern ein wesentlicher Teil des Einkommens mit allen sich daraus für
die Wirtschaftsentwicklung und die soziale Lage der Familien ergebenden
Konsequenzen.
Berlin, 20.10.07
RA
Dres. Christoph
|